Treffen der Bürger- und Heimatvereine des Ruhrgebiets in Gladbeck

Von Georg Gerecht

Am 20.10.2007, einem sonnigen Oktobersamstag, waren die Bürger-, Heimat- und Verkehrsvereine des Ruhrgebiets zu Gast in Gladbeck. Ausrichter des Treffens war der Verein für Orts- und Heimatkunde e.V. Gladbeck/Westfalen.

 

Im Ratssaal des Alten Rathauses begrüßte Bürgermeister Ulrich Roland (Bildmitte) gut 80 Gäste, darunter MdL Frank Sichau (re.) , vom Ruhrgebietsverband, Gerd Bultmann und Dr. Roland Kirchhoff (li.) von Pro Ruhrgebiet und Heinz Enxing, Vorsitzender des gastgebenden Vereins.

 

Der Bürgermeister beschrieb in seinem Grußwort Gladbecks Weg von einer Bergbaustadt hin zu einer modernen, familienfreundlichen Stadt mit einem Innovationszentrum, der Freizeitstätte Wittringen, dem Industriedenkmal "Maschinenhalle Zweckel" und anderem Vorzeigbaren.

"Pro Ruhrgebiet" -Schatzmeister Gerd Bultmann stellte nach der Begrüßung die aktuellen Aktionen vor: CHOR, die charme offensive ruhr, eine Kampagne zum Aufpolieren des veralteten Ruhrgebietsimages brachte bis zum Einsendeschluss 60 Vorschläge. Für die Wahl zum Bürger des Ruhrgebietes werden noch Vorschläge entgegengenommen. Eine Vision von Pro Ruhrgebiet bis 2010 ist der "Hotspot Ruhr", wobei das Ziel lautet, möglichst viele zentrale und öffentliche Orte über w-lan internetfähig zu machen.

 

Heinz Enxing, Vorsitzender des Gastgebervereins (Foto links), erklärte zu Beginn die Bedeutung des Stadtwappens. Der 1911 gegründete Verein hatte kurz nach der Gründung 600, 1965 nur noch 12 und heute ca. 670 Mitglieder. Der Verein macht 40-50 Veranstaltungen im Jahr, erstellt Veröffentlichungen und arbeitet erfolgreich mit der VHS, dem Museum, der Stadt und der Presse zusammen. Stolz ist der Verein auf die zahlreichen, erläuternden Straßenzusatzschilder und auf den Baumlehrpfad, auf dem man an etwa 100 Bäumen Info-Schilder vorfindet.

 

 

 

Es folgte ein geführter Rundgang vorbei an interessanten Stationen im Gladbecker Zentrum. Erste Erwähnungen gibt es seit 1020 mit Gladbeki und Gladebeke (also ein heller Bach).

Von 2000 Einwohnern um 1820 wuchs die Stadt, vor allem durch den Bergbau auf heute 76.000 Einwohner. Ein Relief des alten Gladbeck (li.), die Lamberti-Kirche (re.), neues und altes Rathaus und die Stadtgeschichtssäule waren einige der vorgestellten Stationen. Um 12 Uhr konnte man den Turmbläser weithin hören.

Brauhaus in der alten Post konnten sich alle Teilnehmer beim Mittagessen stärken, bevor die beiden Busse zu verschiedenen Zielen losfuhren. Das eine Ziel war die Pfarrkirche Heilig Kreuz in Butendorf. Hier übernahm Pfarrer Brachthäuser die Führung mit fesselnder Begeisterung. Die 1914 fertig gestellte Kirche steht heute unter Denkmalschutz.

Zweites Ziel war die Maschinenhalle Zweckel, die ein fast schlossartiges Aussehen hat. Das Ensemble von Halle und den beiden Fördertürmen der Schächte 1 und 2 steht unter Denkmalschutz. Eine ausführliche Besichtigung des Inneren war nicht möglich, da dort der Gründungsparteitag der NRW-Linken stattfand.

Am Nachmittag bestand bei Haus Wittringen Gelegenheit entweder zu einem Rundgang mit Herrn Enxing oder zu einer Führung durch das Museum mit Dr. Schneider. Zu dem eigentlichen (älteren) Haus Wittringen mit wirklich altem Torbogen gesellte sich 1928 nach einem Architektenwettbewerb das imposante Wasserschloss (li.) hinzu. Die Freizeitstätte Wittringen lädt ein ins Restaurant, auf den Spielplatz mit Streichelzoo, zur Bootsfahrt auf dem See oder auch nur zum Spaziergang. Nach dem Kaffeetrinken im Schloss traten alle die Heimfahrt an.